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August-Übung

#nextlevelsamariter
Samariterübung vom 12. August 2020 zum Thema «Es brennt»

Präsident Albert Frey begann den Abend mir einer traurigen und einer erfreulichen Nachricht. Im vergangenen Monat sind zwei ehemalige Mitglieder des Samaritervereins verstorben. Zum einen Maria Würth-Hanimann aus Mörschwil und zum zweiten Ernst Geeler aus Goldach. Beide Mitglieder waren in ihrer Vereinszeit auch im Vorstand tätig.

Die erfreuliche Nachricht betrifft unser Ehrenmitglied Trudi Eicher. Sie wird an der Delegiertenversammlung vom 29. August für 50 Jahre als Aktivmitglied geehrt. Herzliche Gratulation!

Nach den personellen News folgte dann das Materielle. Die anwesenden Mitglieder konnten die neuen T-Shirts und Jacken in Empfang nehmen. Nun hat der Samariterverein Goldach- Mörschwil- Untereggen erstmals eine einheitliche Erscheinung.

Anschliessend an die Kleiderübergabe übernahm die technische Leiterin Elvira Frey das Wort. Sie unterrichtete die Teilnehmer zum Thema Verbrennung vs. Überhitzung. Dabei verfolgte sie drei Ziele.

  • Die Teilnehmer können zwischen einem Hitzschlag, einem Sonnenstich und einer Hitzeerschöpfung unterscheiden.
  • Die Teilnehmer können korrekte Soforthilfemassnahmen anwenden.
  • Die Teilnehmer repetieren die Anzeichen und Behandlung von Verbrennungen.

Elvira erarbeitete mit den Mitgliedern erst die theoretischen Aspekte der drei unterschiedlichen Formen einer Überhitzung. Anschliessend folgte der praktische Teil, bei dem die Teilnehmer eine isotonische Lösung mischten, die als Sofortmassnahme geeignet ist. Natürlich wurde diese auch probiert. Und hier gilt wie überall: über Geschmack lässt sich (nicht) streiten!

Im Anschluss an diese anregende Pause repetierte Elvira mit den Teilnehmenden Faktoren und Ursachen, die zur Entstehung und zum Aussehen einer Verbrennung führen. Hierbei betonte sie wieder einmal, dass Brandblasen nicht aufgestochen werden sollten. Zum einen hilft das Brandwasser in der Blase bei der Heilung und durch aufgestochene Blasen können unschöne Narben entstehen.

Zum Schluss wandten die Anwesenden das neue und repetierte Wissen bei zwei spannenden Fallbeispielen an.

Es war wie immer eine angenehme und lehrreiche Übung mit regem Austausch, danke Elvira!

 

Was genau ist eine Überhitzung?

Eine Überhitzung oder ein Hitzeschaden ist eine Gesundheitsstörung infolge eines Missverhältnisses zwischen externer Wärmezufuhr oder Wärmeentwicklung im Körper und Wärmeabgabe.

Bei einer Überhitzung unterscheidet man drei Arten.

Direkte Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken kombiniert mit einem längeren Aufenthalt in der Sonne kann zu einem Sonnenstich führen.  Erkannt werden kann dieser aufgrund der Symptome wie einem heissen, hochroten Kopf während der Rest des Körpers sich normal anfühlt, starken Kopfschmerzen bis hin zur Nackensteifigkeit, einem schnellen oder langsamen Puls, Übelkeit, Erbrechen und Bewusstseinseinschränkungen bis hin zur Bewusstlosigkeit.

Bei einem Sonnenstich bieten sich als Sofortmassnahmen folgende Punkte an: in den Schatten bringen, Kleidung öffnen, Oberkörper hoch lagern (Anlehen an Wand oder Ersthelfer im Sitzen). Ebenfalls wirksam sind kühle Wickel. Ist der Patient bei Bewusstsein, sollte man ihm kühle, alkoholfreie Getränke anbieten.

 

Eine zweite Form der Überhitzung ist die Hitzeerschöpfung oder auch Hitzekollaps. Dabei erfolgt aus einem Wärmestau (z.B. durch unangepasste Kleidung) und mangelnder Flüssigkeitszufuhr der Zusammenbruch, was zur Bewusstlosigkeit führen kann.

Erkennbar ist die Hitzeerschöpfung aufgrund der Symptome wie starkes Schwitzen, Rötung der Haut, Kopfschmerzen, Schwindel und Augenflimmern. In einem ernsteren Stadium können auch Frösteln, Erschöpfung und ein tiefer Blutdruck mit einem schnellen, schwach spürbaren Puls hinzukommen.

Als Sofortmassnahmen eignen sich hierbei dieselben wie bei einem Sonnenstich. Einzig ist der Patient bei einer Hitzeerschöpfung flach mit erhöhten Beinen zu lagern.

 

Die dritte Art der Überhitzung ist der Hitzschlag. Ein Hitzschlag wird durch das Versagen der Körpertemperatur- Regulationsmechanismen ausgelöst. Ein solches Versagen entsteht durch die Kombination von grosser körperlicher Anstrengung, Tragen von unzweckmässig isolierender Kleidung, hohen Aussentemperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit.

Darum bitte: Kinder und Tiere nie alleine im Auto lassen, alte Leute in ihrer Wohnung besuchen und für Kühlung sorgen, bei Hitze körperliche Anstrengungen vermeiden und weite, luftige Kleidung tragen!

Bei einem Hitzschlag sind folgende Symptome erkennbar: Körpertemperatur > 40°C (Fieber), Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, schneller Puls, schnelles und flaches Atmen, erst rote, dann blass-graue, trockene Haut und Bewusstseinsverminderung.

Auch hier gelten die vom Sonnenstich bekannten Sofortmassnahmen wie Lagerung mit erhöhtem Oberkörper im Schatten, Öffnen der Kleidung, kühle Getränke und kühle Wickel.

Bei allen drei Arten gilt: bei Bewusstlosigkeit Patient in die stabile Seitenlage bringen, alarmieren und überwachen.

Astrid Tschanz